Neues Netzwerk junger Musiklehrer

Auch in Wiesbaden gibt es jetzt einen Zusammenschluss aus vielen Sparten des Genres

dh – Die Zusammenarbeit von Instrumentallehrern auf lockerer Basis hat sich schon vielfach bewährt. Mainz hat es. Und auch in anderen Städten haben sich bereits ähnliche Zusammenschlüsse formiert. Man kennt sich, tauscht sich auch mal aus – eine organisierte Form der Koordination jedoch gab es bislang nicht in Wiesbaden. Im Oktober vergangenen Jahres aber war es dann soweit. Auf Initiative des Gitarrenlehrers David Eggert und der Flötistin Britta Roscher trafen sich 14 junge Musiklehrer aus ganz unterschiedlichen Sparten. Von Streichinstrumenten über Trompete, Posaune, Saxophon bis hin zu E-Bass und Schlagzeug sind in dem neuen Musiklehrernetzwerk eine Vielzahl von Instrumenten vertreten.

Die Erfahrungen aus Mainz kennen bereits einige von ihnen und wollen nun versuchen, diese auf die hessische Landeshauptstadt und deren Region anzuwenden. Dabei bleibt auch der Kontakt zu den Rheinland-Pfalzern erhalten. In regelmäßigen Treffen wollen sich die regional ansässigen Künstler, die allesamt über eine fundierte fachliche und pädagogische Ausbildung und zumeist internationale Konzerterfahrung verfügen, gezielt über ihre Erfahrungen austauschen.

Wichtig ist allen das Zusammenspiel mit anderen Musikern. Daher wollen sie das Netzwerk auch dazu nutzen, ihre Schüler, Anfänger und Fortgeschrittene aller Altersklassen, zur kammermusikalischen Arbeit anzuregen oder für Bandprojekte zu gewinnen. Als Einzelkämpferin habe man damit eher einen schweren Stand, weiß Britta Roscher aus ihrer Unterrichts-Erfahrung. Aber wenn man sich nun gegenseitig gezielt unterstützen kann, auch darüber Bescheid weiß, wenn ein Mitglied des Netzwerkes etwas plant, würde damit eine wesentliche Verbesserung eintreten, hoffen die Initiatoren.

Mit einem Faltblatt und einer Internet-Präsenz (www.musiklehrernetzwerk.de ) kann man sich über die Teilnehmer und deren Angebot umfassend informieren. Auf der Homepage finden sich zusätzliche Details auch über die eigenen künstlerischen Unternehmungen der Musikpädagogen. Interessierte können sich direkt an den Lehrer ihrer Wahl wenden und mit ihm individuelle Termine vereinbaren. Im Gegensatz zu einer Musikschule gibt es keine zentrale Zuteilungsverfahren, womit der persönliche Kontakt zwischen Lehrer und Schüler von vorne herein gesichert ist.

Ihre Selbstständigkeit geben die Lehrer mit dem Zusammenschluss im übrigen nicht auf. Aber gerade aufwändiges Werbematerial ist für den Einzelnen oft nur schwer zu finanzieren. Derartige Projekte werden jetzt gemeinsam umgesetzt. Ein erstes gemeinsames Schülerkonzert steht auch bereits. Am Samstag, 5. Mai, um 17 Uhr präsentieren sich die Nachwuchsmusiker in der Evangelischen Michaels-Kirche Mainz-Kostheim.

aus dem Wiesbadener Tagblatt vom Dienstag, 17. April 2001 (Feuilleton, S. 23)